Der goldene Topf
Theater |
„Ein Märchen aus der neuen Zeit“ von E.T.A. Hoffmann
Das vom Autor so genannte neuzeitliche Märchen ist ein Kunstmärchen, eine Gattung, die in der Romantik von Goethe bis Wilhelm Hauff gepflegt worden ist. Im Unterschied zum Volksmärchen sind sie als individuelle Erfindung eines namentlich bekannten Autors festgehalten, enthalten konkrete Zeit und Ortsangaben, so z.B. das Dresden der Hoffmannschen Gegenwart.
Der junge Student Anselmus geht tagträumend durch Dresdens Straßen, bis er aus Unachtsamkeit über den Korb einer alten Apfelverkäuferin stolpert. Obwohl er ihr aus jugendlicher Überforderung gleich sein ganzes Portemonnaie überlässt, verflucht sie ihn und schreit ihm eine schwer zu deutende Zukunftsvision hinterher: Er wird in einen Kristall fallen. Doch bevor sich Anselmus in diesem Kristall wiederfinden wird, verliebt er sich in Serpentina, eine blauäugige Schlange, deren Vater Archivarius Lindhorst ist, bei dem Anselmus eine Anstellung als Kopiergehilfe findet – nicht ahnend, dass Lindhorst der König der Salamander ist, der einst aus Atlantis verjagt wurde. Und dann gibt es noch die bürgerliche Veronika, die sich nichts sehnlicher wünscht, als Anselmus als Hofrat und Ehemann zu sehen. Um ihren Plan umzusetzen, sucht sie schließlich Hilfe bei dem alten Apfelweib, ohne zu wissen, dass die Alte die Erzfeindin des Salamanders ist …
Hoffmanns Märchen, veröffentlicht 1814, ist eines der bekanntesten Werke der Romantik, das die Leser auf die geheimnisvolle Reise von Anselmus mitnimmt – eine Reise zwischen Poesie und bürgerlicher Welt, an deren Ende die Frage steht, wie Anselmus leben und lieben möchte und was er bereit ist, dafür zu opfern.
Die Premiere der Produktion der Landesbühne Niedersachsen Nord ist erst für den 18.9.21 am Stadttheater Wilhelmshaven vorgesehen, sodass gegenwärtig noch keine Kritiken über die Leistungen der Schauspieler oder die Inszenierung vorliegen. Wir haben das Stück gewählt, um zum einen unserer Kooperation mit dem Hümmling Gymnasium (Abiturthema!) gerecht zu werden, zum anderen sicher aber auch, um unserem Publikum ein selten angebotenes Stück Literatur über den Einbruch des Gespenstischen und Wunderbaren in die Alltagswirklichkeit näher zu bringen – in Corona-Zeiten möglicherweise eine gute Idee?
Eintrittspreise:
Nichtmitglieder | 20,00 € |
Mitglieder | 17,00 € |
Schüler / Studenten | 8,00 € |