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Die Reise der Verlorenen

Theater

Schauspiel von Daniel Kehlmann


Daniel Kehlmann ist einer der erfolgreichsten Schriftsteller der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Ihm gelang mit dem Roman „Die Vermessung der Welt“ ein Bestseller, der in viele Sprachen übersetzt wurde und zahlreiche Auflagen erzielte. Seit 2011 schreibt er auch Theaterstücke und wurde bereits mit dem Nestroy-Theaterpreis ausgezeichnet. „Die Reise der Verlorenen“ entstand 2018 als Auftragsarbeit für das Theater in der Josefstadt in Wien und wurde dort noch im selben Jahr uraufgeführt.

Im Jahr 1939 gehen 937 Juden an Bord der St Louis. Sie wollen nach Kuba und von dort weiter in die USA oder andere Länder. Doch der kubanische Präsident verbietet die Einreise. Die Menschen dürfen das Schiff nicht verlassen. Kapitän Gustav Schröder kämpft um seine Passagiere. Doch auch die USA und Kanada verwehren die Einreise. Niemand auf der Welt will die jüdischen Flüchtlinge haben. Die St. Louis wird nach Hamburg zurück beordert. Erst als Kapitän Schröder gegen seine Kapitänsehre erwägt, das Schiff vor Sussex auf Grund laufen zu lassen, kommt Hilfe. Einige europäische Länder bieten jeweils einer bestimmten Quote Zuflucht. Aber Nazi-Deutschland überzieht den Kontinent mit Terror und Krieg. Die Reise der Verlorenen geht weiter.

Die Irrfahrt der St. Louis ist historisch verbürgt. Kehlmann bringt die Handlung in zeitübergreifender Fiktion auf die Bühne. Die aktuellen Fluchtdramen erwähnt er mit keiner Silbe. Und dennoch hat man als Zuschauer auch diese Bilder permanent vor Augen. Die Figuren treten aus dem Dialog, reflektieren ihren Charakter und verraten ihre Gedanken. Sie spielen mit dem Wissen um ihr Ende. Für die meisten ist es ein schreckliches.

Im November 2018 traf sich der kanadische Präsident mit einer Überlebenden der St. Louis. „Die Zeit hat Kanada nicht von seiner Schuld freigesprochen oder das Gewicht der Schande gemindert“ sagte er im Anschluss. Die Entschuldigung seines Landes sei „lange überfällig“.

„Ein ergreifendes Stück, das zum Nachdenken anregt“, „sehenswert“ urteilte die Wiener Presse nach der Uraufführung. Die in Sögel gezeigte Inszenierung ist eine Co-Produktion der theaterlust produktion GmbH mit dem Altonaer Theater, Hamburg. Regie führt Thomas Luft wie auch schon bei „Marie Curie“ und „Molly Sweeny“, ein Theaterabend, der schon lange zurückliegt, aber unser Publikum damals begeistert hat.


Eintrittspreise:

Nichtmitglieder29,00 €
Mitglieder26,00 €
Schüler / Studenten8,00 €

Datum

04 Dez 2021
Vorbei!

Uhrzeit

19:30

Veranstaltungsort

Aula des Hümmling-Gymnasiums
Schlaunallee 10, 49751 Sögel
Kategorie