
NeoBarock
Konzert |
J. S. BACH – Tradition und Transkription
Maren Ries: Barockvioline, skordierte Violine; Stanislav Gres: Cembalo
Bereits die Musikwissenschaft des 20. Jahrhunderts hat festgestellt, dass manche Kompositionsstrukturen Johann Sebastian Bachs auf Transkriptionen (Übertragungen bzw. Bearbeitungen von Tonstücken zur Ausführung für andere als die ursprünglich von dem Komponistenausgewählten Instrumente) hinweisen. Die heutige Vorstellung, nur ein autorisiertes Original sei »echt«, war dem Barock fremd. Aus der Sicht Bachs bedeuteten Umarbeitungen nämlich nicht den Verlust des Ursprungs. Vielmehr existierten zahlreiche Werke in zwei (oder sogar mehr) gleichberechtigten Erscheinungsformen nebeneinander, auch wenn nicht immer alle Versionen überliefert sind. In seinem Programm „BACH – Tradition und Transkription“ ist NeoBarock diesem Phänomen auf der Spur: Es erklingen sowohl Originalüberlieferungen als auch Neufassungen (u. a. durch den Pionier der Alten Musik Gustav Leonhardt) – stets in der Bach’schen Tradition und mit Respekt gegenüber dem Komponisten.Seit mehr als 20 Jahren begeistert NeoBarock mit Interpretationen, die eine bestmögliche Annäherung an den Originalklang anstreben. Das Ensemble verwendet konsequent das Instrumentarium, für das die Werke einst geschrieben wurden, und erforscht mit unermüdlicher Experimentierfreude nicht nur alle Facetten der historischen Aufführungspraxis, sondern auch den Zeitgeist der Epochen. Es inszeniert Alte Musik im Kontext ihrer Zeit oder lässt sie durch die gezielte Gegenüberstellung mit Neuer Musik in einen Dialog treten.
Als Konzertmeisterin, Kammermusikerin und Solistin ist Maren Ries ein gern gehörter Gast renommierter Ensembles und erhielt prägende Einflüsse von Reinhard Goebel, der sie noch während ihres Studiums in seine legendäre Musica Antiqua Köln holte. Mit dieser Gruppe konzertierte sie in den folgenden sieben Jahren weltweit als Geigerin und Bratschistin in der Orchester- und Kammermusikbesetzung sowie als Solistin. Mit der dort gesammelten internationalen Konzerterfahrung gründete sie im Jahr 2003 NeoBarock und gastierte mehrfach schon in Clemenswerth.
Geboren in Novosibirsk (Sibirien), studierte Stanislav Gres am Glinka Konservatorium seiner Heimatstadt zunächst Klavier. Der Wunsch, die Musik des 16. bis 20. Jahrhunderts auf dem adäquaten Instrumentarium unter Verwendung historischer Stimmungen zu interpretieren, führten ihn zu einem Aufbaustudium für Cembalo und Hammerklavier an das Moskauer Tschaikowski Konservatorium. Im Jahr 2010 war er Preisträ- ger beim internationalen Wettbewerb „Musica Antiqua“ in Brügge und wurde im gleichen Jahr mit dem Bärenreiter Urtext-Preis des Leipziger Bachwettbewerbs ausgezeichnet. Mit profunder Quellenkenntnis und interpretatorischer Fantasie gastiert er weltweit als Solist und ist ein ebenso gefragter Continuo-Begleiter.
Eintrittspreise:
Nichtmitglieder | 25,00 € |
Mitglieder | 22,00 € |
Schüler / Studenten | 8,00 € |